Lothar König ist evangelischer Pfarrer und leitete von 1990 bis 2019 mit viel Engagement die Junge Gemeinde Stadtmitte (JG-Stadtmitte) in Jena. Spätestens seit seinem medial viel beachteten Prozess im Jahr 2013 ist er vielen auch deutschlandweit ein Begriff. König wurde wegen des Verdachts auf „schweren aufwieglerischen Landfriedensbruchs“ von der Staatsanwaltschaft Dresden angeklagt, nachdem er 2011 mit seinem VW-Bus an einer Gegendemonstration in der sächsischen Landeshauptstadt teilgenommen hatte. Zuvor hatten sich anlässlich des Jahrestags der Luftangriffe auf Dresden rund 3.000 Neonazis in der Innenstadt versammelt. Die Anklage konnte 2014 mithilfe von vorerst unter Verschluss gehaltenem Videomaterial entkräftet werden und der Prozess wurde schließlich gegen Zahlung einer Auflage in Höhe von 3.000 Euro eingestellt.

So führte der aufmerksamkeitsstarke Prozess dazu, dass bundesweit sichtbar wurde, welche Arbeit der Thüringer neben seiner Tätigkeit als Jugendpfarrer leistete – und noch immer leistet. König setzt sich seit Jahrzehnten gegen Rechtsextremismus ein, unterstützt die Jugend in der Jungen Gemeinde Jena und hilft, wo er kann, um Menschen in die Gemeinschaft zu integrieren, und Ungerechtigkeiten zu bekämpfen. Sein beharrliches, oft auch unbequemes, Auftreten machte ihn bereits mehrfach zur Zielscheibe von Angriffen, unter anderem wurde er 1997 von einem jungen Mann schwer verletzt und trägt seitdem eine markante Narbe im Gesicht. All dies hält König jedoch nicht davon ab, weiterzumachen – auch nach seinem offiziellen Ruhestand im August 2019.

Sein Sohn Tilman König, Regisseur und Produzent, hat seinen Vater während der letzten Monate vor seiner Pensionierung und in den ersten Monaten seines Ruhestands mit der Kamera begleitet. Die beiden blicken gemeinsam zurück, reflektieren und konstatieren, ob Lothar König nun wirklich aufhört oder doch irgendwie weitermacht. So ist mit KÖNIG HÖRT AUF ein aufrüttelndes, authentisches und ungeschöntes Porträt entstanden, das den unbeirrbaren Kampfgeist des Menschen Lothar König zeigt, aber auch seinen streitbaren Charakter offenbart.

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