Der Film hat mich sehr berührt, weil er so feinfühlig und sanft über die Liebe in all ihren Facetten erzählt.

Liebe, Geborgenheit, das Füreinander-da-sein auch in schweren Zeiten, die Liebe zu sich selbst, wie wichtig auch das ist, um Kraft fürs Leben zu schöpfen. All das habe ich in diesem Film gespürt. Und zu guter Letzt hat mich auch sehr beeindruckt, mit welcher Liebe zu seinem Beruf, mit welcher Hingabe der Schneider die Stoffe verarbeitet. Und am Ende ist der Kaftan ein wahres Kunstwerk und der Film lässt einen als Zuschauer/in mit einer Zufriedenheit zurück … und ich war froh, dass es beim Abspann noch dunkel ist und ich so genug Zeit habe, meinen Gefühlen (mit der ein oder anderen Träne über der Wange) genügend Raum geben zu konnte.

Halim und Mina betreiben eine traditionelle Schneiderei in der Medina von Salé, einer der usrprünglichsten in Maro.
Um den Anforderungen der anspruchsvollen Kundschaft gerecht zu werden, heuern sie einen talentierten jungen Mann namens Youssef als Lehrling an.Mit der Zeit jedoch bemerkt Mina, wie sehr die Anwesenheit Youssefs ihren Mann berührt und er sich zu ihm hingezogen zu fühlen scheint…

“Das Blau des Kaftans” lief bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes in der Reihe “Un certain regard” und gewann dort den FIPRESCI Preis der internationalen Filmkritik.

Die Hauptdarstellerin Loubna Azabal beeindruckte das Publikum bereits mit ihren Hauptrollen in “Die Frau die singt” und “Adam”, Saleh Bakri hatte das Publikum bereits mit seiner Rolle in “Die Band von nebenan” überzeugt.

»Homosexualität ist in Marokko nicht nur ein Tabu, sondern eine Straftat, die nach Artikel 489 des Strafgesetzbuchs mit 6 Monaten bis zu 3 Jahren Gefängnis bestraft wird. Dieses Gesetz ist eine Schande, und ich glaube, dass wir uns für seine Abschaffung einsetzen müssen, in Marokko ebenso wie in anderen Ländern. Der blaue Kaftan ist ein Film über die Freiheit, so zu sein, wie man ist, zu lieben, wen man lieben will, egal ob Mann oder Frau. Vor allem aber ist es ein Film über die Liebe, denn die Liebe umfasst all das.« (Regisseurin Maryam Touzani)

(Trailer folgt)