[3D-Event] Adieu au Langage / Goodbye to Language
Adieu au Langage / Goodbye To Language (3D), Regie: Jean-Luc Godard, Frankreich 2014, Original mit englischen Untertiteln (Original: französisch), 70 min, mit Gespräch zwischen den Künstlerinnen und Forscherinnen Angela Stiegler, Shila Rastizadeh, Kamerafrau Julia Swoboda und Franziska Linhardt (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Museum Brandhorst, München).

Die Veranstaltung wird organisiert durch das LEONARDO Zentrum (Antonia Merkler, Lisa Rave) in Kooperation mit dem Casablanca.
Studierende erhalten mit entsprechendem Nachweis freien Eintritt zur Veranstaltung – bitte Karten reservieren per Email an reservierung@casablanca-nuernberg.de.

“Mit Augenschmerzen und Euphorie lässt man sich von Godard in die Untiefen der Kinozukunft schleudern” (critic.de.)

Der 3D Film Goodbye To Language ist ein kompromisslos verschachteltes 70-minütiges Filmerlebnis, zusammengesetzt aus Fragmenten der Illusion und Desillusionierung. Die Darstellerinnen und Darsteller des Films sprechen zueinander, als sprächen sie gleichfalls mit sich selbst oder mit der nicht existierenden vierten Wand. Es wird aus klassischen Filmen zitiert, es gibt Videoaufnahmen mit übersteigerten knallig lauten Farben und aufdringlicher Musik.

Goodbye To Language wurde mit Smartphones und GoPro-Kameras in 3D gedreht und nutzt die zusätzliche Dimension nicht, wie man es von dem für seine Eigenwilligkeiten und Provokationen bekannten Filmemacher Godard erwarten könnte, um das Kino Gimmick zu kritisieren. Er hebt die Geschichte des Kinos durch sie hervor und nutzt den Illusionismus von 3D für seine Zwecke, wie es nur der alte Meister des politischen Films kann. Dazu gehört beispielsweise die Sequenz, in der sich eine einzige, ununterbrochene Einstellung in zwei getrennte Aufnahmen aufteilt, die gleichzeitig entweder mit dem linken oder dem rechten Auge betrachtet werden können, und dann wieder zu einer einzigen 3D-Einstellung zurückkehrt. Der Kameramann Aragno und Godard experimentierten auch mit doppelt belichteten 3D-Bildern und Aufnahmen mit Parallaxe, die für das menschliche Auge schwer zu erkennen sind.

Wir möchten die Seherfahrung von Goodbye To Language im Casablanca Kino als gemeinsames Experiment begreifen. Im Anschluss des Screenings werden Angela Stiegler (künstlerische Mitarbeit AdBK Nürnberg), Shila Rastizadeh (studentische Hilfskraft TH Nürnberg) und Kamerafrau Julia Swoboda über ihr Forschungsprojekt MOTION SICKNESS EXERCISE (in Zusammenarbeit mit Prof. Timo Götzelmann und Prof. Susanne Kühn) sprechen, in dem es um die Erforschung der Grenzen und Potenziale des körperlichen Erlebens von Schwindel geht. Ein wesentliches Augenmerk ihrer Forschungsarbeit liegt dabei auf körperlichen Erfahrungen mit technischen Erfindungen, wie 3D Technologie und Virtual Reality. Franziska Linhardt vom Museum Brandhorst München wird das geplante Ausstellungsprojekt „Future Bodies from a Recent Past – Sculpture, Technology, and the Body since the 1950s” (2022) vorstellen und hier auch auf die Schnittstellen zwischen Technologie und Körper, Technik und Kunst Bezug nehmen.

Das Screening Goodbye To Language findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe SHIFT des LEONARDO Zentrums statt. LEONARDO wurde 2018 als hochschulübergreifendes Zentrum der Akademie der Bildenden Künste, der Technischen Hochschule und der Hochschule für Musik Nürnberg gegründet. Als gemeinsame Plattform fördert LEONARDO innovative Entwicklungen in der Bildenden und Darstellenden Kunst, der Wissenschaft und Technologieforschung auf Basis disziplinübergreifender Kollaborationen und Diskurse.




Donnerstag, 3. Februar 2022
19:00

Casablanca

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