17:30 im Kino 1.
Mit kurzer Präsentationzu den Bildern Nürnberger Kinogeschichte, Fragerunde & Vorführung des Kurzfilms „Ich werde nicht dulden, dass ihr mich alleine lasst“ (2022, 25min) über die Transposition eines Kulturorts im Wiener Stadterweiterungsgebiet
Eintritt frei, Spenden erwünscht
Keine Anmeldung notwendig
Ich werde nicht dulden, dass ihr mich alleine lasst
Der letzte Sommer der Notgalerie
AT 2022 | R: Christoph Schwarz | 25 Min.
Seit einigen Jahren imitiert der Künstler Reinhold Zisser mit einer verlassenen Holzkirche unter dem Label NOTGALERIE eine Kunstinstitution am Wiener Stadtrand. Um damit einhergehende Zwänge und Erwartungshaltungen zu untergraben, beschließt Zisser im Sommer 2020, das Gebäude im Sinne eines „partizipativen Bühnenstücks“ wieder in seine Einzelteile zu zerlegen. Aber wohin mit all den Brettern, Latten und Linoleumfliesen? Könnte nicht ein interessiertes Kunstpublikum einzelne Bauteile verwahren, bis ein neuer, endgültiger Standort für das Gebäude gefunden ist? Filmemacher Schwarz, seit Jahren künstlerischer Kollaborateur der Notgalerie, begleitet Zisser einen Sommer lang mit seiner Kamera, und nimmt die Fäden zirka da wieder auf, wo sie im Jahr zuvor in seinem Kurzfilm DIE BESTE STADT IST KEINE STADT liegen geblieben waren.
„Die Kräne des Stadterweiterungsgebiets standen schon bedrohlich nahe, beim ersten Konzepttreffen erkläre ich offenherzig, dass nicht ich die Notgalerie, sondern die Notgalerie mich besäße. Mein Vorschlag ist ein radikaler Befreiungsschlag: ich wolle die Notgalerie diesen Sommer Teil für Teil abbauen und verbrennen! Boris argumentiert dagegen: das wäre künstlerischer Selbstmord, ich solle mich doch nicht freiwillig um Material und Kapital bringen. Irgendwann ist das letzte Stück Kirche verfeuert, und was dann?“