Unser Gast im März: Nura, die in der Brosamerie im Küchenteam arbeitet stellt einen Film vor, der die Verfilmung eines Kinderbuches ist, der aber alles andere als ein reiner Kinderfilm ist:
Max ist voller Wut und unkontrollierter Impulse, und doch eine sensitive Seele, die sich verlassen fühlt. Nach einem Streit mit seiner gutmütigen, aber überforderten Mutter flüchtet er in eine Traumwelt – auf eine Insel mit monströs wirkenden, im Grunde aber kindlichen Kreaturen, die den wilden Jungen als König akzeptieren. Einige Tage lebt und tollt Max mit den neuen Freunden, bis es auch hier zu Enttäuschungen und Streit kommt. Doch Max weiß, dass jemand auf ihn wartet, der ihn immer lieben wird. Bedingungslos.
Simone de Beauvoir sagte einmal: „Der Feminismus ist eine Art, sich nicht mit Ungerechtigkeit abzufinden.“ Und was haben Max und Simone de Beauvoir gemeinsam? Sie kämpfen.
Im Feminismus bedeutet der Kampf gegen Ungerechtigkeit nicht nur den Protest gegen vielfältige Diskriminierung, sondern auch das Erkennen und Verändern von unsichtbaren, tief verwurzelten Strukturen und Max’ Reise spiegelt genau das wider: den Weg der ersten Rebellionen hin zu einem reifen Verständnis von Verantwortung und Mitgefühl. So wird für mich „Wo die wilden Kerle wohnen“ zu einer Geschichte über das Erwachsenwerden, das Erkennen von Ungerechtigkeit – und den Mut und der Wut, sich ihr entgegenzustellen.
(Nura über ihren Lieblingsfilm)
Casablanca
US 2009 | R: Spike Jonze | 101 Min. | engl. OmU | ab 6