Corona

(Letztes Update: 16. März, 15 Uhr)

Liebe Freundinnen und Freunde des Casablanca,

ab Dienstag, 17. März ist der Betrieb von Kinos in Bayern untersagt.
Das Casablanca stellt ab sofort den Spielbetrieb ein – zum ersten Mal seit der Neueröffnung am 18. September 2009.
Auch die Kinokneipe ist bis auf Weiteres geschlossen.

Ein Wort vorab:
Womöglich wird die Corona-Krise die Film- und Kinowirtschaft in eine tiefe Krise stürzen. Wir (und alle anderen Beteiligten) werden alles dran setzen, sie zu meistern. Was aktuell auf dem Spiel steht, ist aber weit wertvoller als ausgefallene Kino-Veranstaltungen: Es geht um Gesundheit, es geht aber auch um die Regeln des Zusammenlebens. Wenn diese Krise dazu führt, dass Fake News geglaubt wird, dass der Egoismus die Vorherrschaft gewinnt, dass autoritäre Bewegungen erstarken, dass die Solidarität in der Gesellschaft abhanden kommt, dann kann ein Schaden entstehen, der nicht mehr gutzumachen ist. Wir verneigen uns vor denen, die diese Krise nicht überstehen können, indem sie für Wochen oder Monate ihre Türen schließen – die Menschen, die Tag für Tag für viel zu wenig Geld und Anerkennung im Gesundheitssystem arbeiten, die, die sich jetzt um Schwache, Alte, Gefährdete kümmern, die, die Kinder betreuen und alles geben, um ihnen weiter Bildung zuteil werden zu lassen, die, die in Supermärkten und Logistik-Unternehmen die Versorgung aufrecht erhalten – und nicht zuletzt alle im Kulturbetrieb, die Tag für Tag mit wenig Einkommen und schlechter Absicherung daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft geschmückt, informiert, hinterfragt, herausgefordert und unterhalten wird.
Der (aus Italien stammende) Hashtag #alleswirdgut (dort: #andratuttobene) ist keine Verharmlosung der Lage – er ist die trotzige Aussage, dass wir uns von dieser Krise unsere freie Gesellschaft nicht nehmen lassen. Dafür steht das Casablanca als Kino mit Courage – wir werden in den nächsten Wochen intensiv darüber nachdenken, wie wir unseren Teil für die freie Gesellschaft leisten können. Es wird notwendig sein.

Alle Veranstaltungen (wie z.B. das Nürnberger Fahrrad-Film-Festival, das für Mitte April geplant war) werden abgesagt oder verschoben.
Welche davon wir nachholen und welche ausfallen, werden wir sobald wie möglich kommunizieren.
Für April wird es keinen gedruckten Monats-Flyer geben, da alle Verleiher ihre Anzeigenbuchungen zurückgezogen haben und wir ohnehin damit rechnen, dass es zu weiteren Ausfällen, Verschiebungen und Absagen kommen wird – die Kommunikation muss hier online laufen. Wir halten Sie über unsere Webseite auf dem Laufenden.

Die Mitgliederversammlung des Casa e.V. am 16. März wurde verschoben – ein neuer Termin wird bekanntgegeben.

Alle im Vorverkauf erworbene Karten für abgesagte Vorstellungen werden selbstverständlich erstattet.
Online-Tickets werden automatisch storniert. Wir bitten ggf. um einige Tage Geduld, bis wir die technisch beste Lösung finden – auch für die Firmen, die unser Online-Ticketing abwickeln, ist das eine absolute Ausnahmesituation.
An der Kasse gekaufte Karten können nachträglich an der Kasse zurückgegeben werden, sobald wir wieder geöffnet haben.

Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bemühen wir uns um kreative Lösungen, um die Einkommens-Ausfälle abzufedern.

Unser Büro bleibt geöffnet. Für Rückfragen sind wir unter info@casablanca-nuernberg.de oder telefonisch unter 0911-2179246 zu erreichen.
Wir bemühen uns darum, ansprechbar zu sein – allerdings werden wir unsere Arbeit teilweise ins Home Office verlegen müssen, da auch unsere Hauptamtlichen für die Betreuung ihrer Kinder sorgen müssen.

Wie sich alles weiter entwickeln wird, wissen wir leider nicht.
Wir versuchen jedoch, weiterhin positiv zu denken.

Das Kino (und auch das Casablanca) wird die Krise überleben.
Wer praktischen Optimismus zeigen will, verschenkt Kinogutscheine für bessere Zeiten – gerne auch mit der Motivation, dem Casablanca über die möglicherweise eintretenden Liquiditäts-Engpässe zu helfen!

Passt auf euch auf, bis bald,
#alleswirdgut

(Vorstand und Leitungsteam des Casablanca)