Sandstern

Filmtipp von Lisa Koch, Mit-Organisatorin von “Psychoanalyse und Film”

Im Film Sandstern von Yilmaz Arslan werden wir in die Erlebniswelt eines 12jährigen Jungen geführt, der von der türkischen Mittelmeerküste in eine deutsche Kleinstadt kommt. Er muss seine geliebte Großmutter und die Umgebung seiner Kindheit verlassen und wird hinein geworfen in eine fremde Welt mit ihm unvertrauten, wenig empathischen Eltern. Er kann sich in der fremden Sprache nicht verständigen und fühlt von anderen Kindern ausgeschlossen und isoliert. In berührenden Bildern, mit wenigen Worten bringt uns der Regisseur die vielfältigen Gefühle des jungen Helden nahe, ohne sich in melodramatischer Stimmung zu verlieren. Eingeleitet und immer wieder durchsetzt von märchenhaften Erzählelementen bekommen die schicksalshaft traurigen Momente wie auch überraschend fröhliche Begegnungen in Oktays Leben umso mehr Realität. Arslan zeigt uns mit seinem Film, dass Mut und Kraft auf Menschlichkeit und Verständnis treffen können und sich damit neue Wege eröffnen. Ein optimistischer Film, auch zum Thema coming of age. Sehr sehenswert.

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