[Swoosh] Mad Mieter | Berberian Sound Studio
Teil zwei der Reihe über Geräusche im Film:
Ein Double Feature aus einem Kurz- und einem Langfilm.

Mad Mieter
D 2019 | R: M+M | 6 Min. | ab 6 | ohne Dialog | 3D

Zu Gast: Der Tonmeister Robert Kellner, der das grandiose Sound Design für diesen Film gemacht hat.

Der in Macro-3D gedrehte Film beobachtet eine einsame Mieterin in einer städtischen Altbauwohnung, dargestellt von einer Gottesanbeterin. Ein Gast nimmt vorsichtig Kontakt mit ihr auf und nimmt ein unvorhersehbar grausames Ende. Inspiriert von „Ekel“ von Roman Polanski.

Der Film des Münchner Kunst-Duos M+M ist erstmals in Nürnberg zu sehen – natürlich in 3D.

Dank einer phänomenalen Sound-Ebene und eines perfekt getimten Ton- und Bildschnitts entsteht eine „Spiel“-Situation, die an Horrorfilme erinnert und so viel Atmosphäre schafft, dass man sich als Zuschauer*in der Faszination des Szenarios nicht entziehen kann. Ein beeindruckendes und höchst originelles Spiel mit Genres und filmischen Formen. (FBW-Bewertung: “besonders wertvoll”)

Filmstill "Mad Mieter"


Berberian Sound Studio
UK 2012 | R: Peter Strickland | 94 Min. | ab 12 | engl. OmU

Italien 1976: Der schüchterne Brite Gilderoy (Toby Jones) hat einen Job als Sounddesigner in einem Tonstudio angenommen. Worauf er sich eingelassen hat, wird ihm erst bei seiner Ankunft bewusst, denn das Berberian Sound Studio produziert Giallo-Filme, bizarre Horrorstreifen voll von Gewalt und Erotik. Gilderoy nimmt sich pflichtbewusst und detailversessen seiner neuen Aufgabe an und verliert sich zusehends in der alptraumhaften Klangwelt der Filme bis sich Wirklichkeit und Fiktion schmerzvoll überlagern.

‘Berberian Sound Studio’ ist ein versponnenes Grusel-Fest für Filmliebhaber, eine Hommage an das Giallo-Genre, ein verstörender Ritt durch die menschliche Psyche. Ein Film über das Filmemachen, mit fantastischer Besetzung und großartig in Szene gesetzt. Regisseur Peter Strickland macht in seinem Sound-Thriller die Geräusche zu Protagonisten, die ihre Zuschauer fest im Griff haben. Ein wahrlich sinnliches Erlebnis!

Wer Horrorfilme kennt, weiß, welche Suggestivkraft besonders Schreie haben. Viele Bilder wären ohne die Schreie der Opfer weitaus weniger furchterregend. Berberian Sound Studio enthält uns die Bilder aus Il Vortice Equestre vor, lässt uns aber die komplementären Geräusche hören. Der Giallo läuft also nicht auf der Leinwand, sondern in unseren Köpfen ab – und so sieht jeder Zuschauer plötzlich auch im Kino etwas anderes. Mit Hilfe der Foley Artists gibt uns Peter Strickland unsere Vorstellungskraft zurück. (critic.de)




Sonntag, 11. Juni 2023
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