Filmskandale gehören zur Geschichte des Kinos wie das Salz in der Suppe. Schon der erste auf der Leinwand gezeigte Kuss erregte öffentliches Ärgernis. Filme wie „Ekstase“, „Die Sünderin“, „Das Schweigen“ bis hin zu „Der letzte Tango in Paris“, aber auch zur Homosexualität verschoben die Grenzen des sexuell darstellbaren stets aufs Neue. Sie führten aus heutiger Sicht zu vehementen und auch skurrilen Protestaktionen verschiedenster Gruppierungen. Forderungen nach Zensur oder gar Verbot wurden laut, Filme beschlagnahmt und indiziert. Filmemacher wie Herbert Achternbusch, Martin Scorsese und Jean-Luc Godard gerieten mit ihren Werken unter Blasphemie-Verdacht und selbst den Monty Pythons nahm man „Das Leben des Brian“ übel. Regisseure wie Lars von Trier spalteten mit ihren provokanten Darstellungen grausamer Gewalt Publikum wie Kritiker und stellten mit ihren Werken die Frage nach der Grenze von Kunst. Zur Schau gestellte Geschmacklosigkeiten finden sich in Filmen wie „Das große Fressen“ und bis in die heutige Zeit. Und die Mutter aller Skandalfilme, Pier Paolo Pasolinis „Salo oder die 120 Tage von Sodom“ gilt mancherorts als Verstoß gegen die Menschenwürde und ist bis heute in vielen Ländern verboten.
Skandalfilme gehen an Grenzen, verletzen Tabus, irritieren Zuschauer:innen in ihrer Komfortzone. Als Anschauungsmaterial dienen einzelne Filmsequenzen, Trailer und Kritikerkommentare. Im Anschluss an das Filmseminar zeigen wir den Film „Antichrist“ von Lars von Trier.
Referent: Rainer Mesch, langjähriger Mitarbeiter der Casa-Programmgruppe, Mitglied des Casa-Vorstands und organisatorischer Leiter der CasaAkademie-Veranstaltungen
Die Veranstaltung findet um 13:00 Uhr in Kino 1 statt. Sie kann mit oder ohne Filmvorführung besucht werden. Der Eintrittspreis beträgt 12€ (bzw. 8€ für CasaMitglieder) inklusive Filmvorführung und 6€ (bzw. 4€ für CasaMitglieder) allein für den Vortragsteil. Bitte reservieren Sie Ihre Teilnahme rechtzeitig per E-Mail an akademie@casablanca-nuernberg.de.